Emotionen als Grundlage für städtebauliche Planungen
Das „Emotional Mapping“, das Kartieren von Emotionen mithilfe von Sensoren und Freiwilligen kann zu den Methoden des Participatory Sensings (Burke et al. 2006) und der Volunteered Geographic Information VGI (Goodchild 2007) gezählt werden. Dabei steht immer die Frage im Mittelpunkt, wie der Mensch die natürliche und gebaute Umwelt wahrnimmt (Downs & Meyer 1978). Schon die situationistische Internationale hat mit der „Psychogéografique“ und „Dérive“ hier die Grundlage für „Mental Maps“ gelegt (Debord 1956), Kevin Lynch benutzt diese Karte als Planungsunterstützung (Lynch 1960, 2). In Kombination mit digitalen Kartierungsmethoden zur Aufnahme von Emotionen (Nold 2009; Klettner et al. 2013) und die zunehmende Beachtung im wissenschaftlichen Diskurs und der Anwendung im urbanen Kontext (Schöning & Bonhage 2015; Vernier et al. 2016) zeigt die steigende Akzeptanz des Ansatzes, gemessene Emotionen als Grundlage für städtebauliche Planungen mit einzubeziehen. Eine methodische und technologische Übersicht der zu Verfügung stehenden affektiven Sensorsysteme“ ist bei Kanjo et al. (2015) zu finden, die Zukunft des „Partizipativen Messens“ mit neuartig entwickelten Umweltsensoren beschreibt Christian Nold in „DeviceStudies of Participatory Sensing“ (Nold 2017) bzw. wird die Anwendung in Korrelation mit epidemiologischen Daten im SmartAQnet-Projekt in Augsburg durchgeführt (Schäfer et al. 2017). Im Kontext des Urban Emotion Projektes wurden hier unter anderem die Anwendungsbereiche des „Barrierefreien Planens“ (Rodrigues da Silva et al. 2014; Beyel et al. 2016) und des Fahrradverkehrs (Groß et al. 2015; Groß & Zeile 2016; Zeile et al. 2016) unter Verwendung des psychophysiologischen Monitorings durchgeführt.