Neben baulichen Faktoren beeinflussen auch persönliche Dispositionen das Stressempfinden. Aus der Literatur gehen gewissen Tendenzen hervor, die die Wahrscheinlichkeit einer Stressreaktion und deren Intensität positiv bzw. negativ beeinflussen können. Zudem gibt es verschiedene psychologische Merkmale, welche hinzugezogen werden sollen, um ein genaueres Bild der Kontexte der Personen zu erhalten. Daher wurde ein sog. „triangulierendes Verfahren“ angewendet, welches das Stressempfinden qualitativ und quantitativ erforscht (Flick 2008:82, 95). Neben der Messung der Moments of Stress mittels Sensorarmbändern, wurde daher für die Erfassung der persönlichen Dispositionen ein standardisierter Fragebogen konzipiert. Dieser wurde den Teilnehmenden vorab übermittelt und war in vier Abschnitte gegliedert. Dieser beinhaltet allgemeine Angaben über die Person und ihren soziodemographischen Hintergrund (Teil 1) und Fragen zum Verkehrsverhalten (Teil 2). Diese Fragen basieren hauptsächlich auf der Studie „Mobilität in Deutschland 2019 (MiD)“ des BMVI (Nobis und Kuhnimhof 2018) und der Elektronischen Unfalltypensteckkarte (EUSKa). Teil 3 des Fragebogens greift die Ortskenntnis auf und der vierte Teil widmet sich psychologischen Faktoren. Diese umfassen die Persönlichkeit, die Kontrollüberzeugung und die Risikobereitschaft. Die verwendeten Fragebatterien basieren auf validierten Skalen des Leibniz Instituts für Sozialwissenschaften (GESIS) (Persönlichkeit: Rammstedt et al. 2012, Kontrollüberzeugung: Kovaleva et al. 2012, Risikobereitschaft: Beierlein et al. 2014).
In QGIS wurden nun auf Basis der MOS entsprechend der Hypothesen und endogenen Faktoren sog. Heatmaps erstellt. Heatmaps geben Aufschluss darüber, wo es zu räumlichen Häufungen von Punkten kommt (ESRI 2021). Dadurch können Erkenntnisse über Orte, an denen es zu einer Vielzahl von MOS verschiedener Personen kam, gewonnen werden.