Zusätzlich zu den anonym erfassten Verkehrsdaten können detaillierte Daten im Verkehrsgeschehen mit Probanden erfasst werden. Neben Befragungen können Sensordaten das Bild vervollständigen. Das Projekt Urban Emotions des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickelt Methoden, um Emotionen im urbanen Umfeld für die spätere Berücksichtigung in der Stadt- und Raumplanung messbar zu machen. Unter Stressbedingungen steigt die Leitfähigkeit der Haut, während die Körpertemperatur sinkt. Diese Reaktionen des Körpers können nicht beeinflusst werden. Ihre Messung ermöglicht somit eine objektive Bestimmung von Emotionen. Ergänzend zum Stresslevel lässt sich der physische Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern mit Abstandssensoren messen. Die systematische und netzwerkumspannende Aufzeichnung von urbanen Emotionen zur Identifizierung von Konfliktbereichen ist beispiellos. Werden Abstands- und Stresssensoren mit einer App gekoppelt, können Probanden auf ihren täglichen Wegen raumbezogene bzw. georeferenzierte Daten sammeln und sie fallweise bewerten (VGI – Volunteered Geographic Information). Situationen, die sowohl vom Kamerasystem, als auch von Probanden erfasst wurden, lassen eine Verfeinerung des Erfassungsalgorithmus zu.